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Nachwachsende Rohstoffe & Materialien

Die Möglichkeiten & Alternativen zu bekannten Verpackungsrohstoffen: Ein Großteil der heutigen Produktverpackungen wird vornehmlich aus herkömmlichen Materialien wie Kunststoff oder Karton gefertigt. Und zwar aus einem guten Grund: Sie verfügen über institutionalisierte Wertschöpfungsketten, die über die Jahre hinweg optimiert wurden und demnach einfach sehr gut funktionieren. Doch die Endlichkeit der Ressourcen fördert neben den Klassikern auch weitere alternative Verpackungsmaterialien, welche immer mehr den Zeitgeist der Verbraucher bestimmen: Und gerade nachwachsende Rohstoffe & Materialien gewinnen zunehmend an Interesse, wenn es um den endgültigen Umstieg weg vom herkömmlichen Kunststoff geht.

Für die allermeisten Produkte ist dabei in erster Linie der Umstieg von Kunststoffverpackungen zu Kartonverpackungen in Betracht zu ziehen. Denn Papier ist ressourcenschonend und effizient und aufgrund der Recycelbarkeit ein wunderbar nachhaltiges Material, welches sich hervorragend für die Produktion von Verpackungen eignet. Aber auch andere nachwachsende Materialalternativen, wie Graspapier oder Paper Pulp, drängen immer mehr auf den Markt und sind zunehmend auch wirtschaftlich attraktiv.

Nachhaltige Kartonschachteln

Nachhaltige Kartonschachteln

Etwa die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Papiers stammt aus wiederverwerteten Fasern, welche aus Altpapier zurückgewonnen werden. In unserer Kartonschachtelproduktion arbeiten wir beispielsweise mit Karton, der bis zu 100 % aus Sekundärfasern (recycelten Papieren) besteht. 

  • Karton: Der Vollkarton, welcher als Korpus der Verpackungen dient, besteht bis zu 100 % aus recycelten Fasern und ist obendrein recycelbar. Alternativ kann auch Wellpappe verarbeitet werden. Beide Materialien können auch in FSC®-zertifizierter Variante verarbeitet werden.
  • Papier: Das Papier, welches als Überzugspapier der Verpackungen dient, ist wahlweise FSC®-zertifiziert, REACH-konform, 100 % recycelbar und biologisch abbaubar. Auch Alternativen wie Graspapier oder Steinpapier kommen zum Einsatz.
  • Leim: Der Leim zum Befestigen der Komponenten ist ein biologisch abbaubares Naturprodukt aus den Hauptbestandteilen Wasser & Glutin.
  • Farben: Der Großteil der Druckfarben, mit denen unsere Verpackungen veredelt werden, ist wasserbasiert.
  • Einlagen: Alternativ zur klassischen Tiefzieheinlage sind auch eine Reihe nachhaltiger Einlagematerialien möglich.
  • FSC®-Zertifizierung: Seit der Zertifizierung unseres Unternehmens sind wir in der Lage, individuelle Kartonschachteln nach Ihren Vorstellungen auch in FSC®-Materialien zu produzieren. Mehr zum Thema FSC® und anderen Labels erfahren Sie hier: Labels.
Verpackungen mit FSC®-Label

Verpackungen mit FSC®-Label

In Anbetracht der Material- und Rohstoffaspekte kann man also bereits festhalten, dass Verpackungen aus Karton eine recht ressourcenschonende und umweltverträgliche Verpackungslösung darstellen. Übrigens stammen etwa 90 % des Holzes, welches die europäische Industrie zur Weiterverarbeitung einsetzt, aus der Europäischen Union selbst. Und etwa 60 % davon entspringen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, so eine Studie der Faltschachtelindustrie-Vereinigung Pro Carton. Der Einsatz verschiedener Labels ermöglicht Endverbrauchern darüber hinaus eine gewisse Orientierung über den Ursprung der eingesetzten Materialien. In unserem Fall etwa ist dies – auf Wunsch unserer Kunden - der Einsatz vom FSC®-Label. Verbrauchern und Kunden gibt es die Gewissheit über die lückenlose Kontrolle der Holzkette unserer verwendeten Kartons und Papiere. Außerdem sind Konsumenten unter Zuhilfenahme der Lizenznummer jederzeit in der Lage einen eigenständigen Zertifikatscheck durchzuführen.

Seit unserer FSC®-Zertifizierung (Lizenznummer: FSC® C144083) sind wir in der Lage Kartonschachteln nach Ihren Vorstellungen in Übereinstimmung mit dem FSC®-Standard zu produzieren – Fragen Sie uns einfach nach unseren Möglichkeiten!

Kartoneinlagen

Kartoneinlagen

Als absolut nachhaltige Alternative zur herkömmlichen Tiefzieheinlage aus Plastik eignen sich zum passgenauen Halt von Produkten in der Verpackung Einlagen aus Karton. Diese werden produktspezifisch in unserer Produktion im Süden Deutschlands entwickelt. Dabei macht es kein Unterschied, ob die Einlagen nur ein Produkt oder mehrere in der Verpackung einfassen sollen. Die Aussparungen für Ihre Produkte werden maschinell gestanzt und sind flexibel in der Gestaltung. Kartoneinlagen können sowohl aus Wellpappe als auch aus Vollpappe gefertigt werden. Im Grunde eignen sie sich für alle Verpackungen und Stülpschachteln. Jedoch geraten Kartoneinlagen etwas schneller an ihre Grenzen als Tiefzieheinlagen: Beim Einsatz in runden Verpackungen oder Schachteln in Sonderformen, muss eine etwaige Umsetzbarkeit vorerst individuell geprüft werden – für rechteckige und quadratische Schachteln sind Kartoneinlagen allerdings die perfekte, nachhaltige Verpackungseinlage
Verpackungseinlagen aus Paper Pulp

Verpackungseinlagen aus Paper Pulp

Ein Resultat der Produktion sind nachhaltige Verpackungseinlagen, die aufgrund von Funktion, Herstellung und Aussehen etwas an die äußere Erscheinung von Eierkartons erinnern. Neben diesem Produkt sind jedoch auch hochwertige Erzeugnisse mit sehr glatten Oberflächen möglich. Dank der hervorragenden Eigenschaften eignen sich Paper Pulp-Einlagen insbesondere auch für Produktverpackungen und Artikel der Kosmetikbranche. Die Vorteile:

  • Basieren auf nachwachsenden Rohstoffen
  • Nachträglich bedruckbar oder lackierbar
  • Farben: weiß, braun & schwarz
  • Auch in wasserabweisender Ausführung möglich
  • Für Verbraucher direkt als umweltfreundlich erkenntlich
Verpackungen aus PLA

Verpackungen aus PLA

Der biobasierte Kunststoff PLA etwa wird aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und genauer gesagt über eine mehrstufige Synthese aus Zucker gewonnen. Aufgrund der Kompostierbarkeit sind Verpackungen aus PLA in vielen Fällen die weitaus ökologischere Lösung als reguläre Kunststoffverpackungen.

Auf dem Bild sehen Sie exemplarisch unsere Bio-Kunststoffschachteln der Serie 1560 EARTH – der weltweit ersten kompostierbaren Schmuckverpackung.

Tiefzieheinlagen aus PLA

Tiefzieheinlagen aus PLA

Neben den Etuis ist es heute aber auch möglich, tiefgezogene Einlagen aus dem Material PLA zu produzieren. Falls Ihnen der Umstieg auf Alternativen aus Karton oder Naturmaterialien aufgrund der Anforderungen noch nicht möglich ist, sind PLA-Einlagen vorerst eine solide Option. Der Unterschied liegt lediglich im umweltfreundlichen Ausgangsstoff – mit den bloßen Augen sind die nachhaltigen Tiefzieheinlagen nicht von konventionellen zu unterscheiden. Ein kleines Defizit gibt es beim Einsatz der Bio-Tiefzieheinlagen allerdings doch: Aufgrund der geringen Materialstärke neigen sie dazu, ab Temperaturen von etwa 60° Celsius zu verformen und sind daher nicht für jedes Produkt geeignet!
Überzugsmaterial aus Graspapier

Überzugsmaterial aus Graspapier

Graspapier ist aktuell eine Ausweichmöglichkeit für alle, die bei der Gestaltung Ihrer Kartonschachteln und Verpackungen auf industrielle Materialien verzichten wollen. Aufgrund der Flexibilität des Materials ist es möglich, Verpackungen in den verschiedensten Maßen damit zu veredeln. Eine durchweg grüne Verpackung also: Denn mit Graspapier-Verpackungen setzen Sie ein Statement für Ihre Verbraucher und verwenden darüber hinaus erneuerbare Ressourcen, die einige Vorteile bieten:

  • Gras ist ein erneuerbarer & natürlicher Rohstoff
  • Wird dreimal jährlich geerntet
  • In großen Mengen verfügbar
  • Hohe Flexibilität in der Verarbeitung
  • Wird durch die Ernte nicht zerstört
  • In verschiedenen Grammaturen & Mischverhältnissen erhältlich
  • Bereitstellung von Lebensraum für Bienen und Insekten
  • Anschließend in vielen Varianten veredelbar

Baumwolle als Verpackungs-Einlage

Baumwolle als Verpackungs-Einlage

Auch Baumwolle in Form von Bijoutierwatte eignet sich hervorragend als alternatives Füllmaterial für Verpackungen. Besonders im Schmuckbereich wird es häufig verwendet, um klassische Schaumstoffeinlagen zu umgehen.

Denn Baumwolle gewährt dem Schmuck Schutz, schützt vor ungewolltem Anlaufen und ist variabel im Einsatz für verschiedene Schmuckstücke. Obendrein besteht das Material ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen und ist dank seiner Eigenschaften problemlos zu verarbeiten.

Verpackungen aus weiteren alternativen Materialien

Bambus-Verpackungen

Verpackungen aus Bambus beruhen auf einem nachwachsenden Rohstoff und sind aufgrund der meist unbehandelten Ausgangsstoffe in der Regel vollkommen biologisch abbaubar. Gerade in der Lebensmittelbranche hat sich das Material bereits als To Go-Verpackung etabliert, da es keinerlei Stoffe an das verpackte Produkt abgibt.

Verpackungen aus Milchproteinen

Einer amerikanischen Forscherin ist es gelungen, Verpackungsfolie aus Milchproteinen herzustellen, die essbar und obendrein allem Anschein nach effektiver als Folie auf Ölbasis ist. Hintergrund ist das Milchprotein Casein, welches gegenüber ölbasierter Folien 500-mal sauerstoffblockierender wirkt. Lebensmittel bleiben somit wesentlich länger haltbar und frisch. Außerdem können etwa Suppen aufgrund der essbaren Eigenschaften der Verpackungen auch direkt in diesen erhitzt und gemeinsam verzehrt werden.

Behälter aus Algen

Ein britisches Start-up forscht derzeit an Verpackungen, die später insbesondere als Getränkebehältnisse dienen sollen und vollkommen aus Algen hergestellt werden. Sie sind zu 100 % biologisch abbaubar und darüber hinaus auch essbar. Der Clou: Sie sind dem natürlichen Vorbild von Früchten nachempfunden und imitieren deren äußere Hülle, ähnlich wie bei Trauben etwa. Flüssige Lebensmittel könnten so völlig biologisch in den Verkauf gelangen und den Einsatz bisheriger Getränkeflaschen ablösen.

Verpackungen aus Pilzmyzel

Als natürliche Alternative zu Styroporformen stellt das amerikanische Unternehmen Ecovative Verpackungen aus biologischen Abfällen und Pilzen her, welche eigenständig in ihre Form wachsen. Die natürlichen Abfälle dienen den Pilzen dabei als Nahrung und werden vollständig verstoffwechselt. Nach etwa 5 Tagen ist das Pilzmyzel in Form gewachsen und wird anschließend starker Hitze ausgesetzt, um das Wachstum zu beenden. Das Resultat ist eine Pilzform, die sich bestens zum Verpacken zerbrechlicher Produkte eignet.

Grenzen alternativer, nachwachsender Rohstoffe

Wenn es um die Produktion von Verpackungen geht, sei abschließend jedoch gesagt, dass viele der modernen und hier genannten Alternativ-Materialien jedoch schlichtweg nicht marktreif sind, um daraus Verpackungen in großen Auflagen zu gewinnen. Die Gründe hierfür liegen sowohl in wirtschaftlicher als auch in technischer Natur. Denn fehlt es den modernen Alternativen an einer flächendeckenden Infrastruktur, gestaltet sich auch die Produktion an Verpackungen nicht massentauglich. 100.000 Verpackungen, die jeweils 5 Tage in ihre Form wachsen müssen, brauchen nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Platz. Bei einer ganzheitlichen Betrachtung der Materialien fällt zudem ins Gewicht, dass die aufgewandten Energie- und Wassermengen oft bedeutend höher sind als bei den klassischen Verpackungsmaterialien.